1588/92 Neubau der Klostergebäude in Rathausen; die Schwestern sind unterdessen im Kloster Friedenweiler im Schwarzwald.

1592 14.Mai: Rückkehr der Schwestern und Einzug ins neue Kloster,

29.Mai Wahl der Äbtissin Salome Suter,

30.Mai Schließung der Klausur.

1598 Beginn der Streitigkeiten mit dem Nuntius wegen der Beichtväter der Schwestern.

1649 am 16.Jan. Eximierung aus dem Orden und Unterstellung unter die Jurisdiktion des Päpstlichen Nuntius.

1699 Dem Abt von St. Urban (Zisterzienser) werden folgende Rechte zurückgegeben: die Visitation, der Beichtstuhl, auf Geheiß des Nuntius bestimmte. Amtshandlungen vorzunehmen: Professen, Einkleidungen, Vorsitz bei der Wahl der Äbtissin.

1806 die plante Aufhebung des Klosters Rathausen kann durch Papst Pius VII verhindert werden.

Äbtissin M. Benedikta Muff

1844 M. Benedikta Muff wird am 21. März unter dem Vorsitz von Abt Friedrich Pfluger von St. Urban im Alter von 35 Jahren zur Äbtissin erwählt. Sie ist die 41. Äbtissin von Rathausen.

1848 am 13.April wird das Kloster Rathausen zusammen mit dem Zisterzienserkloster St. Urban durch den Großen Rat von Luzern aufgehoben.

Die Schwestern müssen das Kloster verlassen. Der Großteil geht nach Eschenbach, die anderen verteilen sich auf verschiedene Schweizer Frauenklöster.

1855-75 Die Schwestern sammeln sich im ehem. Kapuzinerklösterli St. Josef in Schwyz.

1874 Die neue Schweizer Bundesverfassung verfügt, dass aufgehobene klösterliche Gemeinschaften in der Schweiz nicht länger leben dürfen. Die Schwestern müssen also, wenn sie als Gemeinschaft weiter bestehen wollen, die Schweiz verlassen. Sie gehen nach Frankreich.

 

1876-1901 Aufenthalt im ehem. Kapuzinerkloster Vézelise bei Nancy/Frankreich

Die Stickerei wird neben der Landwirtschaft zum Lebensunterhalt aufgebaut.

 

Äbtissin M. Juliana Füglister

1890 Am 21.Aug wird unter dem Vorsitz von Kanonikus Lorrain M. Juliana Füglister zur 43. Äbtissin von Rathausen erwählt.

Am 13.Juli 1891 erhält sie durch Bischof Charles-Francois Turinaz von Nancy die Benediktion.

1901 Im französischen Klostersturm der Combes- Gesetze vom 20.7.1901 müssen die Schwestern als ausländische Genossenschaft das Land bis zum 1.Okt.1901 verlassen haben.

Zwischenstation machen sie in versch. Schweizer Frauenklöstern und auf dem Hahnberg in Arbon am Bodensee. Von hier aus werden die Verhandlungen wegen der Niederlassungsbewilligung in Bayern und des Erwerbes des ehemaligen Jagdschlosses Thyrnau geführt.

Im Passauer Dompropst, Landtags- und Reichstagsabgeordneten Dr. Franz Seraph von Pichler hat Äbtissin Juliana Füglister einen großen Wohltäter gefunden.

Persönlichkeiten, die die Schwestern in den ersten Jahren unterstützen.

 

Bischof Antonius von Henle

 

P. Plaziedus Theiler

 

Pfr. Joh. Lichtenegger, Thyrnau

Kooperator Altmannshofer

Passauer Dompropst, Landtags- und Reichtstagsabgeordneter Dr. Franz Seraph von Pichler

1902 Am 13. Febr. erlaubt Prinzregent Luitpold von Bayern den Schwestern, in Thyrnau eine selbständige klösterliche Niederlassung nach den Regeln des Zisterzienserordens als Priorat und unter der Jurisdiktion des Bischofs zu gründen.

Schloss Thyrnau

Äbtissin M. Juliana Füglister kann am 11.März das ehemalige Fürstbischöfliche Jagdschloss für 78.000,- Mark erwerben. Am späten Nachmittag trifft sie mit 5 Schwestern in Thyrnau ein und wird von Pfarrer Lichtenegger, Lehrer Stadler und der ganzen Thyrnauer Bevölkerung herzlich begrüßt.

Pfr. Johann Baptist Lichtenegger wird die Schwestern in jeder Weise unterstützen.

1902 Am 12. März ziehen diese ersten 6 Schwestern in ihr neues Heim ein. Dieses Datum wird als Gründungsdatum festgeschrieben. Ihr neues Kloster stellen die Schwestern unter den Schutz der Gottesmutter, wie alle Zisterzienserklöster, und den des hl. Josef, der ihnen in den Jahren nach der Aufhebung 1848 in allen Schwierigkeiten immer geholfen hat.

 

Kapelle im ehem. Festsaal

P. Plazidus Theiler, der damalige Spiritual, kommt am 1. Aug. vom Hahnberg nach Thyrnau und feiert am 2. Aug. die erste heilige Messe in der Kapelle, die im ehem. Festsaal eingerichtet worden war.

Am 20. Aug., dem Fest des hl. Bernhard von Clairvaux, beginnen die Schwestern mit dem gemeinsamen Chorgebet. Seitdem wird es regelmäßig gebetet.

Im August findet die erste Einkleidung statt. Sr. Augustina war schon Novizin in Vézelise, musste ihr Ordenskleid wieder ablegen, und wird nun erneut eingekleidet.

Im September erteilt Pfarrer Lichtenegger von Thyrnau den ersten Auftrag für die Fertigung einer roten Kasel und eines weißen Pluviales. Damit ist die Basis für die Paramenten- und Fahnenstickerei gelegt. Die Aufträge blieben bis heute nicht aus.

Am 13.Okt. ist der Konvent wieder vollzählig in Thyrnau versammelt (s. Foto S. ):

Äbtissin M. Juliana Füglister mit

19 Chorfrauen und 12 Laienschwestern.

Am 11. Dez. besucht Bischof Dr. Antonius von Henle, unter dessen Jurisdiktion das Kloster steht, die Schwestern zum ersten Mal.

1903 Am 19.März wird unter Assistenz von Pfr. Lichtenegger und seines Kooperators Altmannshofer ein Friedhof für die Schwestern eingeweiht, der zwischen dem Kloster, d.h. dem Schlossgebäude und dem Beichtvaterhaus lag. An dieser Zeremonie beteiligt sich auch Lehrer Stadler mit dem Kirchenchor.

Im Juli findet die erste kanonische Visitation durch Bischof von Henle statt.

P. Plazidus verlässt die Schwestern und kehrt ins Kloster Mehrerau zurück. An seiner Stelle kommt P. Athanasius Hanimann wieder, der den Schwestern schon in Vézelise ein guter Spiritual war.

Verkauf der kostbaren Rathauser Monstranz an den Regensburger Domkapitular Xaver Pöppl für 12.000,- Mark. Heute steht sie im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich.

1904 Am 28. Jan. wird die Genehmigung zur Führung einer Kleinkinderbewahranstalt vom königlichen Staatsministerium des Innern erteil. Am 4. Mai wird sie für Kinder im Alter von 3-6 Jahren im Kloster eröffnet.

Im Herbst übernimmt das Kloster die Arbeitsschule für die 70-80 Mädchen der Volksschule Thyrnau. Diese Übernahme wird von der Gemeinde nicht gerne gesehen, doch die Arbeit wird dann zur vollen Zufriedenheit der Behörden und der Bevölkerung ausgeführt.

Im Dezember wird den Schwestern der Unterricht in den weiblichen Handarbeiten in der Volksschule Thyrnau übertragen.

Die beiden Dienstbotenhäuser werden um ein Stockwerk aufgestockt. Das linke wird für den Beichtvater eingerichtet.

1905 Am 13. Mai kann Äbtissin Juliana Füglister ihr Silbernes Professjubiläum feiern

Im Dezember wird die Suppenanstalt für die Kinder der benachbarten Ortschaften, die zur Pfarrei und Schule von Thyrnau gehören, eröffnet.

1908 Am 11. Januar wird ein grö-ßerer Friedhof für die Schwes-tern im Innern des Klostergar-tens von P. Athanasius ein-geweiht

 

Der Kindergarten um 1945

 

1910 An der Westseite des Schlossbaues wird ein Zellentrakt auf den Grundfesten eines Schuppens nach den Plänen von Johann Schott aufgeführt.

 

Die Leitung des Baues liegt in den Händen des Thyrnauer Maurermeisters Heinrich Rothammer. Die Kosten belaufen sich auf ca. 40.000,- Mark, wobei die Schwestern viel mitgearbeitet haben.

In der Waschküche wird eine Dampfheizung und eine Badvorrichtung eingerichtet.

1911 Spiritual P. Robert Anders von Marienstatt löst P. Athanasius Hanimann ab. P. Robert ist der erste Spiritual aus Marienstatt.

1913 Am 15.Mai wird durch Dr. Franz Pichler der Grundstein zum Kirchenbau gelegt. Die Pläne stammen auch von Johann Schott, München. Die Kosten belaufen sich auf über 100.000,- Mark.

1914 Am 22.April kann Bischof Sigismund Felix, Freiherr von Ow-Felldorf die Kirche weihen. Das Patrozinium ist, wie bei allen Zisterzienserkirchen, die Aufnahme Mariens in den Himmel.

 

 

Hochaltar

1926

1915 Aufbau des Hochaltares. Den Tabernakel stiftet der ehemalige Thyrnauer Kooperator Pfr. Altmannshofer.

Äbtissin Juliana Füglister ist 25 Jahre Äbtissin. Das Hochamt zelebriert Bischof Antonius von Henle, auch Dr. Franz Pichler und 5 weitere Geistliche sind anwesend.

1919 Am 24. Juni stirbt Äbtissin Juliana im Alter von 70 Jahren an Herzschwäche. Der Konvent zählt bei ihrem Tod 52 Schwestern. Während ihrer 29-jährigen Amtszeit haben 52 Schwestern die Profess abgelegt.

aus der Klosterchronik II. S.294f.

1913: Richtfest

„Mit Freude und Begeisterung wurde sodann in den nächst folgenden Tagen der volle Baubetrieb in Gang gesetzt. Wie beim Zellenbau, so boten auch diesmal wieder die Chor- und Laienschwestern ihre Kräfte dar, und schätzten sich glücklich, mit eigener Hand ihrem allerhöchsten Herrn eine Wohnung bereiten zu dürfen. Begünstigt von schöner Witterung wuchs das Kirchlein rasch empor, so dass schon Ende Juli Dachstuhl und Türmchen befestigt werden konnten. Die Beendigung dieser Arbeit wurde unter Sang und Klang gefeiert. Unter den Klängen der Dorf Musik-Kapelle-Berger, die zur Verschönerung des freudigen Tages ihre schönsten Weisen ertönen ließ, zogen sämtliche Arbeiter auf das Gerüst. Zimmermeister Pfoser aus Thyrnau begrüßte die Versammelten vom hohen Turme aus mit einer recht schönen Rede. Nach diesem sprach unser Hochwürdiger Herr Beichtvater P. Robert, dessen Beispiel vom Hochw. Herrn Cooperator Pletl v. Thyrnau eifrigst nachgeahmt wurde. Beide Redner ließen ihre Ansprache in ein freudiges Hoch auf das Kloster ausklingen. Es erfolgte dann noch eine photographische Aufnahme und mit einer reichlichen Bewirtung sämtlicher Arbeiter fand der frohe Tag seinen Abschluss."

1913: Ärger wegen der Passauer Maurer

„Bald nachher sollten trübe Stunden der heiteren Stimmung folgen. Die bisherigen Arbeiten hatten die Maurer von Thyrnau geleistet. Es war nun, um den Bau, der jetzt erst in die schwierigsten Stadien eintrat, glücklich zu vollenden, unumgänglich notwendig, geschickte Arbeiter aus Passau beizuziehen. Der Ärger darüber war bei den Handwerkern derart groß, dass eines Morgens keiner mehr auf der Arbeitsstätte erschien. Glücklicherweise legte sich die Stimmung nach und nach wieder, so dass mit vereinten Kräften noch vor Winteranfang die Kirche zur äußeren Vollendung gelangte. Nachdem während des ganzen Winters noch im Innern des Baues gearbeitet worden war, stand das Kirchlein am 22. April 1914 insoweit fertig da, dass an diesem Tage die feierliche Konsekration vorgenommen werden konnte."

Richtfest beim Kirchenbau 1913

 

Äbtissin M. Juliana Meier


1919 Am 28.7. wird unter dem Vorsitz von Bischof Sigismund Sr. M. Juliana Meier zur Äbtissin erwählt. Sie wird am 4. August vom Bischof benediziert.

Juliana Meier zählt als 44. Äbtissin von Rathausen und 2. Priorin von Thyrnau.

1922/23 das ganze Vermögen des Klosters geht durch die Inflation verloren.

1925 Mit Dekret Nr.999/23 vom 28.Febr. erhalten die Schwestern die alten Rathauser Privilegien wieder zurück.

Am 20. Mai erfolgt der feierliche Erhebung des Klosters zur Abtei und die Angliederung an die Mehrerauer Kongregation.

1925 In Verbindung mit der Firma Gebr. Endris in Montabaur werden Reliquien für Rosenkränze und Kreuze gefasst.

1927 bestellt der Diözesanklerus einen weißen Ornat für das silberne Bischofsjubiläum von Bischof Sigismund Felix.

1928 Sr. Margarita und Sr. Cäcilia geben den Handarbeitsunterricht für die Mädchen der Volksschule, die dazu ins Kloster kommen.

1929 Der Konvent beschließt, den Orden bei der Gründung eines Zisterzienserinnenklosters in Bolivien personell zu unterstützen.

Die ersten 3 Schwestern gehen nach Bolivien in die Mission.

1937 Der Vertrag mit der Fa. Gebr. Endris in Montabaur wird von den Schwestern gekündigt, weil die Firma eine für religiöse Gegenstände unpassende Propaganda betrieben habe.

Die Suppenanstalt wird auf Verordnung der Regierung geschlossen. Die armen Kinder der Gemeinde Thyrnau sollten in einer Wirtschaft gespeist und von „braunen Schwestern" bedient werden.

1938 Am 19. April legt Sr. Agatha Nieder als erste Schwester im Stickerhandwerk ihre Meisterprüfung in Köln ab.

Da die Stickerei zu den 21 großen Betrieben in Deutschland gehörte, deren Umsatz jährlich über 4.000,- RM lag, war den Schwestern empfohlen worden, sich ordnungsgemäß in die Handwerksrolle eintragen zu lassen und damit staatlich anerkannt zu sein. Vorraussetzung dafür war die Meisterprüfung. Die Eintragung erfolgte im folgenden Jahr.

1939 Die Arbeitsschule wird am 1. April geschlossen. Die meisten Familien sehen die Schließung mit Bedauern.

Wegen des Krieges darf die Glocke zur Nachtzeit nicht mehr läuten.

Das Kloster wird einige Male wegen der Einrichtung eines Lazaretts bzw. der Unterbringung von Kindern besichtigt. Die Räumlichkeiten gelten jedoch in jedem Fall als unzweckmäßig. Gott sei Dank.

Verbot der Aufnahme von Novizen während des Krieges.

1941 Von der Wehrmacht werden den Schwestern 3.000 Paar Socken zum Ausbessern übergeben. Mit vereinten Kräften wird diese Arbeit in 2 ½ Monaten erledigt.

Am 21. Dez. muss die Turmglocke abgeliefert werden. 1948 wird sie zurückkehren.

1942 Zehn Schwestern werden zu Krankenpflegediensten in Lazaretten und Krankenhäusern verpflichtet.

Die Aufhebung des Kindergartens ist beschlossene Sache. Da aber im Ort keine geeigneten Räume gefunden werden, verbleibt er vorerst im Kloster.

1943 Am 15. Mai werden durch das Reichs- und Wirtschaftsministerium für die Stickerei jedwede Neuanfertigungen von kirchlichen Aufträgen verboten. Dem totalen Krieg sei Rechnung zu tragen und kriegswichtige Stickereien vorzunehmen. Also werden Reichsadler u.ä. gestickt.

1945 das 700-jährige Gründungsjubiläum des Klosters Rathausen-Thyrnau wird in aller Stille gefeiert.

Viele Flüchtlinge bitten um Aufnahme, die ihnen gewährt wird.

1947 P. Ivo Schaible, Salvatorianer auf dem Klosterberg in Passau, malt das heutige Bild für den Hochaltar. Als Entgelt zahlen die Schwestern: „in bar 200 M. und 5 neue Messkleider."

1949 am 28. Juli kann Äbtissin Juliana Meier den 30. Jahrestag ihrer Erwählung feiern.

Sie stirbt am 9.11. im Alter von 81 Jahren.

Äbtissin M. Ludwigis Baumgartner


1949 Am 13. November wird unter Vorsitz von Abt Idesbald Sr. M. Ludwigis Baumgartner zur 45. Äbtissin von Rathausen-Thyrnau erwählt.

Am 29.12. wird sie von Bischof Simon Konrad Landers-dorfer feierlich benediziert.

Sie ist 40 Jahre alt. Der Konvent zählt bei ihrer Wahl 22 Chorfrauen, 3 Novizinnen und 23 Laienschwestern.

1951 Kirche, Kreuzgang und Kapitel erhalten eine Dampfheizung.

Im Nov. treffen sich, zum ersten Mal in der Geschichte des Ordens, die Äbtissinnen der deutschsprachigen Zisterzienserinnenklöster in der Abtei Lichtenthal in Baden-Baden.

1952 Das erste Telefon hält Einzug.

Durch Tausch bzw. Verkauf werden die landwirtschaftlichen Grundstücke zu einem Flurstück, das direkt hinter dem Kloster liegt, vereinigt.

Am 1. Juni wird für die Stickerei der erste Lehrvertrag mit einem weltlichen Lehrling, Rosa Lenz aus Thyrnau, abgeschlossen. Seither haben über 30 junge Frauen in der Handstickerei die Lehre gemacht.

 

1953 Der Wandelgang im Garten zwischen Zellentrakt, Kirche und Schlossgebäude wird gebaut.

 

Schwestern beim Sticken

1954 Die ersten 6 jungen Schwestern legen in Landshut ihre Gesellenprüfung im Stickerhandwerk ab.

Mit Dekret Prot.N. 7372/52 vom 14. Juni wird den Schwestern das alte Recht der Feierlichen Gelübde wieder zugestanden. Diese werden am 10. Juni 1956 abgelegt.

Der Kindergarten wird nach genau 50 Jahren geschlossen.

Im Advent werden die ersten Exerzitienkurse für die Bevölkerung durchgeführt. Sie finden in der Kirche statt.

1955 Mit Dekret Num. 3486/55 vom 12. Juli 1955 wird die Abtei Rathausen-Thyrnau wieder voll in den Orden inkorporiert.

Damit steht sie nicht mehr unter der Jurisdiktion des Bischofs, sondern unter der des Ordens, vertreten durch den Vaterabt, Abt der Abtei Marienstatt.

Es mehren sich die Anfragen verschiedener Caritasverbände wegen Ferienerholungs-maßnahmen für Kinder. Die erste große Gruppe (33 Kinder) kommt aus Bonn und bleibt 3 Wochen. Die letzten Ferienkinder kommen im Sommer 1961.


Zur gleichen Zeit finden im Winter die sogenannten Winterkurse für Mädchen aus dem Bayerischen Wald statt. Sie lernen Kochen, Backen, Nähen und absolvieren einen Melkkurs.

1955 Ausbildung in der städtischen Haus-wirtschaft wird angeboten. Sr. Caritas, damals sehr jung und voller Tatkraft, bildet bis zu ihrer Erwählung als Äbtissin am 4.März 1982 fast 90 Lehrlinge aus.

1956 Die Schwestern legen am 10.Juni im Kapitel ihre Feierliche Profess in Gegenwart von Generalabt Sighard Kleiner und Vaterabt Idesbald Eicheler ab.

1957 Im September besucht Äbtissin Ludwigis unser Ursprungskloster Rathausen in der Schweiz. Es ist der erste Besuch einer Äbtissin in Rathausen seit der Aufhebung im April 1848.

1961 Die erste große Umgestaltung der Kirche wird vorgenommen:

- 4 Schwestern streichen die Kirchendecke,

- der Hochaltar erhält seine heutige Gestalt,

- die beiden Heiligenfiguren bekommen ihre Plätze an den Seitenwänden der Kirche,


- der Nonnenchor wird verlängert und

- das alte Rathauser Chorgestühl ausgebessert und ergänzt.

1966 Der Verkauf von Gartenerzeugnissen wird aus Mangel an klösterlichem Nachwuchs und wegen der vielen Unruhe und des Schmutzes eingestellt.

1969 Der letzte Winterkurs wird durchgeführt.

Die Räumlichkeiten des ehemaligen Dienst-botenhauses, in dem die Teilnehmerinnen des Winterkurses wohnten, werden für 15 ältere Personen umgebaut, die von Mai bis September Erholung finden können. Es kommen Einzelgäste, später auch Seniorengruppen über die Caritasverbände.

Der erste Besuch von Äbtissin Rosa Lummerstorfer aus Bolivien in ihrer Heimat. 1933, also vor 36 Jahren, war sie nach Bolivien in die Mission ausgereist.

1970 Äbtissin Ludwigis stirbt am 23. Januar im Alter von 60 Jahren.

Äbtissin M. Mechtildis Wieth

1970 Am 31.Jan. wird unter Vorsitz von Vaterabt Idesbald Eicheler Sr. Mechtildis Wieth zur neuen Äbtissin erwählt.

Der Konvent zählt bei ihrer Wahl 38 Schwestern.

Die Benediktion erteilt ihr am 12. April Generalabt Dr. Sighard Kleiner.

Äbtissin Mechtildis ist die 46. Äbtissin von Rathausen-Thyrnau

 

1973 Beginn der Generalsanierung von Kloster und Kirche:

Das Kloster erhält warmes und kaltes fließendes Wasser, neue elektrische Leitungen und eine Warmwasserheizung. Diese wird am 22. Okt. mittags um 12 Uhr das erste Mal in Betrieb genommen.

Die Kirche bekommt eine Fußbodenheizung und wird von der Fa. Kallinger neu ausgemalt.

1974 Äbtissin Mechtildis wird in die commissio pro monialibus gewählt und nimmt im Sept. als Beobachterin am Generalkapitel in Casamari/Italien teil.

Sie nimmt vom 28. Juli - 1. Aug. am Kongregationskapitel der Mehrerauer Kongregation in Oberschönenfeld teil. Seit dieser Zeit nehmen die Äbtissinnen an allen Kapiteln mit vollem Stimmrecht teil.

1977 Am 12. März kann das Kloster Thyrnau sein 75-jähriges Bestehen feiern.

Die Feiern sind über das ganze Jahr verteilt.

1979 Die erste bolivianische Schwester, Sr. Lutgardis, kommt für ein Jahr nach Thyrnau, um nähen und kochen zu lernen.

1982 Am 18. Febr. legt Äbtissin Mechtildis ihr Amt nieder.

Äbtissin M. Caritas Baumgartner

Am 4. März wird unter dem Vorsitz von Vater-abt Dr. Thomas Denter aus der Abtei Marienstatt die bisherige Prio-rin und Küchenmeiste-rin

1982 Sr. M. Caritas Baumgartner zur 47. Äbtissin des Klosters Rathausen-Thyrnau erwählt. Der Konvent zählt bei ihrer Wahl 29 Schwestern, davon zwei mit zeitlicher Profess.

Bischof Antonius Hofmann spendet ihr am 17. April die Benediktion.

Febr. bis Ende Aug. wird das Mädchenheim umgebaut.

1983 Unser erster Konventausflug führt uns am 3. Okt. zu den Mitbrüdern nach Wilhering.

1984 Der erste Urlaub. Mutter Äbtissin verbringt ihn im Juli bei den Benediktinerinnen in Sarnen/CH, wir in befreundeten Klöstern.

 


Mutter Äbtissin Caritas u. Bischof Franz in der Kutsche

1986 Am 17. August feiert die Pfarrei Thyrnau ihr 200-jähriges Bestehen. Mutter Äbtissin feiert mit und wird mit Bischof Franz X. Eder in der Kutsche zur Kirche gefahren.

Ab Advent wird das gesamte Chorgebet in deutsch gebetet, bzw. gesungen.

1987 Im Oktober tagen die deutschsprachigen Äbtissinnen unseres Ordens in unserem Haus.

Das Gitter, das Sr. Bernarda Wieninger bei ihrem Eintritt aus dem Kloster Fürstenzell mitbrachte, wird aus dem Festsaal entfernt. Seitdem steht dieser für Tagungen offen.

1988 Äbtissin Caritas fliegt nach Apolo, Bolivien.

Im März legt Sr. Mechthild die Meisterprüfung im Stickerhandwerk in München ab.

1989 Am 22. Juli wird der 100. Hauswirtschaftslehrling gezählt: Beate Poschinger.

 

Bischof Franz bei der Salbung des Altares

1989/90 Kirchenrenovierung:

die Kirche wird neu ausgemalt, erhält eine neue Orgel aus der Passauer Werkstatt Eisenbarth, einen neuen Ambo und Zelebrationsaltar mit einer Reliquie des hl. Bernhard v. Clairvaux an der Stirnseite. Beides stammt aus der Werkstatt von Leopold Hafner. Am Bernhardsfest, am 20. Aug., in diesem Jahr der Gedenktag des 900sten Geburtstags des hl. Bernhard, werden Altar und Orgel von Bischof Franz Xaver Eder geweiht.

1991 vom 25 .- 27. Mai tagt das Kongregationskapitel bei uns.

1994 Am 1. März können wir unserem Verwalter Josef Poschinger für 25 Jahre treuen Dienst in unserer Landwirtschaft danken.

1994 Am 1. Mai feiern über 2000 Gläubige auf dem Venushof in Parzham den 100. Todestages und 60. Jahrestages der Heiligsprechung von Br. Konrad mit Nuntius Lajos Kada und Bischof Franz.

Mutter Äbtissin dankt Herrn Poschinger

In Parzham

Auch einige Schwestern sind in Parzham dabei.

Seit dem 28. Juni steuert eine funkgesteuerte Zentraluhr unser Leben, einige Wochen später wird auch eine elektrische Glockenanlage installiert.

Mutter Äbtissin gratuliert

1994 P. Paulus feiert am 19. Sept. sein 25-jähriges Priesterjubiläum

9. Okt. Jubiläen der beiden Bischöfe: Altbischof Antonius Hofmann wird 85 Jahre alt und Bischof Franz Eder feiert sein 40-jähr. Priesterjubiläum und 10-jähr. Amtsjubiläum.

Sieben Schwestern fahren zum Dankamt in den Dom. Ornat und Mitra, die das Domkapitel dem Bischof schenken, sind aus unserer Werkstatt.

1995 In den Jahren 1994-98 fahren mehrere Schwesterngruppen anlässlich des 750 Jahr Jubiläums nach Rathausen.

Vom 7.-9. Sept. wird die neue Schwerbehinderteneinrichtung auf dem ehem. Klostergelände Rathausen eingeweiht. Dazu ist Mutter Äbtissin Caritas eingeladen.

1995 Am 12. Okt. feiern wir unser 750-jähriges Gründungsjubiläum von Rathausen.

1997 neue Kirchenfenster sollen kommen. Es sind 14 Fenster in der Kirche und 1 Fenster im Kreuzgang.

Im Juli kann Mutter Äbtissin ihren 70. Geburtstag feiern. Am 6. Aug. stellt sie lt. Konstitutionen ihr Amt zur Verfügung. Der Konvent stimmt unter Vorsitz von Abt Thomas darüber ab und ist einstimmig dafür, dass sie noch fünf Jahre das Amt ausübt.

1998 900 Jahre Zisterzienser.

Am 21.März feiern in Cîteaux/Frankreich ca. 800 Mitbrüder und Mitschwestern aus allen zisterziensischen Gemeinschaften, wie ZisterzienserInnen, TrappistenInnen, Bernhardinerinnen und weltliche Gemeinschaften das Jubiläum.

 

In Cîteaux, nach der Laudes vor der hl. Messe

Einige Schwestern von uns fahren zu diesem Jubiläum nach Cîteaux und besuchen außerdem einige alte Zisterzienserstätten, wie den Geburtsort des hl. Bernhard im Schloss Fontaines bei Dijon; die alte Abtei Fontenay; Clairvaux. u.a.m.

1998 Am 22.Juni haben wir Besuch von Nuntius Erzbischof Giovanni Lajolo mit Bischof Franz Xaver Eder. Der Feier der hl. Messe folgt ein gemeinsames Frühstück im Refektorium.

Nuntius

Erzbischof

Giovanni

Lajolo


1999 Am 1. März arbeitet Herr Poschinger 30 Jahre als Verwalter in unserer Landwirtschaft.

Am 14. Okt. werden die letzten Bullen verkauft! In den Wintermonaten wird der Bullenstall zu einem Schweinestall für 144 Mastschweine umgebaut. Am 3. Mai 2000 kann ihn P. Paulus einweihen.

2000 Heiliges Jahr:

12 Schwestern fahren mit einer Pilgergruppe vom 10.-14. April nach Rom.

Die letzte Seniorengruppe sucht Erholung bei uns. Sie kommt aus der Diözese Bamberg

 

Pilgerfahrt nach Rom im Heiligen Jahr 2000

2000 30. Aug.-12. Sept. Generalkapitel in Rom: Es ist das erste Generalkapitel in der Geschichte des Ordens, an dem die Äbtissinnen mit vollem Stimmrecht teilnehmen.

 

Beim Generalkapitel in Rom 2000

Der Jubel-Konvent stellt sich vor:

Sitzend: Sr. Lutgard Rachinger, Sr. Gerarda Joachimbauer, Sr. Monika Dötsch, Sr. Johanna Bauer.

Stehend: Sr. Nivarda Mülleder, Sr. Raphaela Biederer, Sr. Franziska Frankl, Sr. Mechtildis Rios, Sr. Theresia Winkl, Sr. Gabriela Knödlseder, Sr. Elisabeth Kick, Sr. Mechthild Bernart, Mutter Äbtissin Caritas Baumgartner, Sr. Benedikta Richter, Sr. Lucia Kienzler, Sr. Bernadette Liebezeit, Sr. Ancilla Meyer, Sr. Michaela Schuster, Sr. Carmen Bautista.

 


Das ist unser Leben: Gott suchen

im Gebet

 

 

in der Arbeit

 

 

 

 



in einer Gemeinschaft